Funktioniert digitales Marketing im 2024 noch?
Betreibst Du Online-Marketing? Also schaltest Du Google Ads Kampagnen, Anzeigen auf Facebook, bewirbst Du Deine Produkte auf Instagram oder schaltest Du Video Ads auf TikTok? Denn wir beantworten ob Online-Marketing ohne Cookies noch funktioniert. Spoiler Alarm, Ja! Mehr im Blogbeitrag.
🔐Datenschutz und Tracking = schwierig
📊 Wie misst Du den Erfolg Deines Online-Marketings?
🍪 Die Funktionsweise von Cookies
🥳 Was sind First-Party-Cookies?
🎉 Wofür braucht es Third-Party-Cookies?
🍪 Cookies einfach erklärt
✋🏻Tracking-Cookies werden blockiert
🛑 Auch Google stellt Cookies ab
📈 Wie kann ich trotzdem erfolgreich Online-Marketing betreiben?
👑 Alternativen zu 3rd-Party Cookies
❓Häufig gestellte Fragen
🙋🏼 Fazit
Datenschutz und Online-Marketing = schwierig
Die Datenschutzgesetze in Europa sind im Wandel und haben grosse Anpassungen in der Handhabung von Kundendaten ausgelöst. Sie geben Usern mehr Kontrolle über ihre Daten, stellen jedoch Werbetreibende vor die Herausforderung, strenge Datenschutzanforderungen zu erfüllen. Insbesondere das bevorstehende Ende der Third-Party-Cookies erfordert ein grundlegendes Umdenken. Aus User-Sicht ist die Abschaffung von Third-Party-Cookies positiv. Dieser Schritt ist eine Massnahme zur Stärkung des Datenschutzes und zur Erhöhung der Kontrolle über die eigenen Daten.
Wie misst Du den Erfolg Deines Online-Marketings?
Jetzt wird es ein bisschen technisch, aber es geht leider nicht ganz ohne dieses Basiswissen um die Funktionsweise des Trackings zu erklären.
Die Funktionsweise von Cookies
Grundsätzlich können wir zwischen First-Party-Cookies und Third-Party-Cookies unterscheiden. First-Party-Cookies werden von der Website gesetzt, die ein User gerade besucht. Diese Cookies sind nicht für andere Websites zugänglich.
Third-Party-Cookies hingegen werden von einer dritten Partei gesetzt, zum Beispiel von Google, Facebook oder Linkedin. Das heisst, nicht von der aktuellen Website, auf der sich der User befindet.
Was sind First-Party-Cookies
First-Party-Cookies werden in der Regel vom Betreiber der Website gesetzt, die der User gerade besucht und werden in der Regel lokal auf dem Endgerät des Users gespeichert.
Mit einem First-Party-Cookie kann der User nur von der Website erkannt werden, von der das Cookie stammt, und nicht über verschiedene Domains hinweg. First-Party-Cookies ermöglichen es dem Website-Betreiber, aussagekräftige Berichte über die Besucher seiner Website zu erhalten. Dazu gehören beispielsweise:
Notwendige Cookies, die in Online-Shops verwendet werden und Informationen zur Identifikation eines Warenkorbs enthalten.
Performance Cookies, die dazu dienen, Parameter wie Ladezeiten oder das Verhalten der Website in verschiedenen Browsern zu messen.
Funktionale Cookies, die zwar nicht unbedingt erforderlich sind, aber die Benutzerfreundlichkeit einer Website erheblich erhöhen und sich positiv auf das Benutzererlebnis auswirken.
Werbe-Cookies, die dazu dienen, dem Benutzer basierend auf seinem Surfverhalten entsprechende Werbung anzuzeigen.
First-Party-Cookies sind wertvoll für den Website-Betreiber. Da Browser First-Party-Cookies in der Regel nicht blockieren, sind die gesammelten Daten genau und geben eine klare Vorstellung vom Verhalten des Users auf der Website. Diese Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.
Wer setzt bereits auf serverseitiges Tracking? Eine Analyse der Agenturlandschaft Schweiz.
Wofür braucht es Third-Party-Cookies?
Third-Party-Cookies werden von Werbetreibenden genutzt, die über ihre Anzeigen auf anderen Websites mithilfe dieser Cookies Benutzerdaten sammeln. Diese Daten werden im Browser des Benutzers gespeichert, wenn er eine Webseite mit Werbung besucht.
Wenn der Benutzer später erneut eine Webseite mit Anzeigen desselben Anbieters besucht, wird er erkannt. Third-Party-Cookies, auch als Tracking-Cookies bezeichnet, sind ein gängiges Mittel, um die Besucher einer Webseite zu identifizieren und sie später wiederzuerkennen.
Mithilfe von Third-Party-Cookies können Sie das Surfverhalten eines Benutzers über einen längeren Zeitraum und über verschiedene Websites hinweg verfolgen, selbst wenn der Benutzer sich nicht ausdrücklich auf einer Website angemeldet hat. Diese Cookies liefern Werbetreibenden Informationen wie:
- Wie der User über verschiedene Links navigiert
- Wie viele Seiten aufgerufen wurden
- Wie häufig einzelne Seiten aufgerufen wurden
- Wie lange User auf Seiten verweilt haben
- Interessenprofile die auf Third-Party-Cookies basieren
- Nutzerprofile die auf Third-Party Cookies basieren
Diese Informationen schaffen ein klares Bild von den Interessen des Benutzers. Sie verfolgen nicht nur, wofür sich der Benutzer innerhalb einer einzelnen Website interessiert, sondern beobachten das gesamte Surfverhalten. Also zum Beispiel ob jemand viele News-Portale besucht, sich häufig die Wetterprognosen anschaut oder nach Restaurants in einer bestimmten Umgebung sucht.
Daher ermöglichen Third-Party-Cookies die Erstellung umfassender Benutzerprofile und tragen zur Erfassung der Nutzerreise im Internet bei. Auf diese Weise können Werbetreibende zum Beispiel beim erneuten Besuch gezielt auf den Benutzer zugeschnittene Anzeigen schalten. Das hast Du bestimmt schon einmal selbst erlebt, dass wenn Du Dir in einem Online Shop ein Kleidungsstück angesehen hast, dieses dich dann über zahlreiche andere Webseiten hinweg verfolgt. Das nennt sich Remarketing.
Schauen wir uns das Ganze anhand einer Geschichte an
Es war einmal eine Party in einem magischen Schloss, zu der viele Gäste eingeladen waren. Auf dieser Party gab es feine Gueztli, die von verschiedenen Bäckern zubereitet wurden. Jeder Gast hatte seine eigene Guetzli-Box, um seine Lieblings-Guetzlis zu sammeln.
First-Party-Cookies
Die Gastgeberin des Schlosses, Prinzessin Wunderbar, hatte eine spezielle Bäckerei im Schloss. Sie lud ihre Gäste ein, ihre feinen Guetzli direkt aus ihrer Bäckerei zu essen. Die Guetzli, die sie ihren Gästen servierten, wurden in speziellen Schachteln verpackt, die mit dem Schlosswappen versehen waren. Jeder Gast erhielt seine eigene Guetzlli-Box von Prinzessin Wunderbar.
Diese Guetzli-Boxen sind wie First-Party-Cookies. Sie werden vom Websitebetreiber (Prinzessin Wunderbar) direkt erstellt und gespeichert. Nur Prinzessin Wunderbar und ihre Gäste können auf diese Guetzli-Boxen zugreifen, da sie direkt von der Schlosswebsite stammen. Diese Guetzli helfen Prinzessin Wunderbar, die Vorlieben und Wünsche ihrer Gäste besser zu verstehen, damit sie zukünftige Partys personalisieren kann.
Third-Party-Cookies
Auf derselben Party gab es auch einige fabelhafte Guetzli-Verkäufer, die von ausserhalb des Schlosses kamen. Diese Guetzli-Verkäufer brachten ihre eigenen Guetzli-Boxen mit und verteilten Guetzlis an die Gäste. Diese Guetzli waren nicht mit dem Schlosswappen versehen, sondern mit dem Logo des Verkäufers.
Diese Guetzli entsprechen den Third-Party-Cookies. Sie werden nicht von der Schlosswebsite selbst erstellt, sondern von externen Anbietern (den Guetzli-Verkäufer) platziert. Diese Guetzli erlauben den Guetzliverkäufern, das Verhalten der Gäste auf der Party zu verfolgen, auch wenn sie nicht zur königlichen Familie gehören. Die Guetzli-Verkäufer können dann Informationen sammeln, um in Zukunft gezieltere Angebote zu machen.
So unterscheiden sich First-Party-Cookies und Third-Party-Cookies auf dieser Party im magischen Schloss. Die einen stammen direkt von der Gastgeberin, während die anderen von externen Anbietern kommen und dazu verwendet werden, das Verhalten der Gäste zu verfolgen und personalisierte Angebote zu machen.
Wenn nun die Third-Party-Cookies abgeschafft werden, bedeutet dies, dass das Tor zum Schloss zu ist und so kann nur noch Prinzessin Wunderbar ihre eigenen an die Gäste verteilen, da keine aussenstehenden Guetzli-Verkäufer mehr Zutritt zum Schloss haben.
Was bedeutet es nun, wenn diese Tracking-Cookies blockiert werden?
Im ersten Teil des Blogbeitrags haben wir erwähnt, dass das Ende der Third-Party-Cookies naht. Dies insbesondere, weil diese Art von Cookies von immer mehr Browsern automatisch blockiert werden.
In diesen Fällen werden 3rd Party-Cookies blockiert:
- Die Cookie- und Tracking-Einstellungen im Browser des Users ändern
- Der User surft im Privatsphäre-Modus (Inkognito).
- Adblocker oder ähnliche Erweiterungen sind installiert.
- Ein User verwendet Safari auf seinem Apple-Mobile-Gerät (da dieser Browser standardmässig Third-Party-Cookies blockiert).
- Tor (anonymer Browser, der Spuren verwischt) wird verwendet
Insbesondere die Massnahmen bei Safari sind sehr einschneidend in der Schweiz. Da jeder/jede zweite Person in der Schweiz ein Apple-Gerät nutzt.
Aber nicht nur Apple setzt verstärkt auf den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer. Auch andere Browser gehen diesen Weg. Bei Firefox heisst der Mechanismus «Enhanced Tracking Protection» (ETP), während Microsoft Edge «Tracking Prevention» verwendet. Die genauen Regeln und Massnahmen können sich von einer Browser-Version zur nächsten ändern, da die Unternehmen kontinuierlich daran arbeiten, den Datenschutz zu verbessern. Die Webseite https://www.cookiestatus.com/ bietet eine umfassende Übersicht über die aktuellen Schutzmechanismen der Browser und wird regelmässig aktualisiert.
Nun stellt auch Google die Cookies ab
Der Google Chrome ist ein weitverbreiteter Browser und Google hat schon 2020 angekündigt, dass die Third-Party-Cookies abgeschafft werden sollen. Jetzt (vier Jahre später) soll es nun soweit sein. Ab dem 4. Januar 2024 werden für mehr als 30 Millionen Google-Grome User die Third-Party-Cookies abgeschafft. Google will mit er Schrittweisen Abschaffung den Datenschutz für die User erhöhen, aber gleichzeitig die Werbekunden nicht verschrecken. Da diese Massahme sehr einschneidend sein wird. Für das zweite Semester hat Google ankgekündigt, die 3rd-Party-Cookies vollständig abzuschaffen.
Spätestens jetzt müssen sich alle Werbetreibenden mit Alternativen zu den aktuellen Tracking-Methoden die auf 3rd-Party-Cookies basieren überlegen. Denn sonst liefert über kurz oder lang kein Browser mehr Daten, ob die Kampagnen funktionieren oder nicht. Bereits jetzt (siehe Safari) gehen Daten von zahlreichen Interessenten verloren, da die Browser die User-Daten gut schützen um den Datenschutz einzuhalten. Auch die anderen Browser rüsten hier nach, das heisst jetzt ist es Zeit zu handeln!
Wie kann ich trotzdem erfolgreich Online-Marketing betreiben?
Es existieren verschiedene Alternativen, die Werbetreibende in Betracht ziehen können, um den Verlust von Drittanbieter-Cookies auszugleichen und Online-Marketing erfolgreicher zu machen.
Alternativen zu 3rd-Party Cookies
Serverseitiges Tracking
Du kannst via Serverseitiges Tracking First Party Cookies einsetzen und erhälts so die Kontrolle über Deine Daten, ausserdem kannst Du den Datenschutz erhöhen.
Privacy Sandbox von Google
Die Privacy Sandbox ist eine von Google entwickelte Initiative, bei der user basierend auf den Themen, die sie interessieren, gruppiert werden, wie sie anhand ihrer Browser-Historie über einen Zeitraum von drei Wochen ermittelt werden. Dies ermöglicht wiederum zielgerichtete Werbung basierend auf Interessen.
Dem User wird die vollständige Transparenz und Kontrolle gewährt, um diese Themensammlung einzusehen, einzelne oder mehrere davon zu löschen oder sich vollständig aus der Sandbox abzumelden. Die Privacy Sandbox befindet sich noch in der Entwicklung und wurde noch nicht implementiert. Sie birgt jedoch interessante Möglichkeiten für die Zukunft der zielgerichteten Werbung.
Eindeutige IDs
Universelle IDs
Eine Universelle ID ist eine digital erstellte eindeutige Benutzerkennung, die verwendet werden kann, um Benutzer anhand ihres digitalen Profils zu identifizieren und sie über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg zu verfolgen, einschliesslich Apps, Websites, sozialer Medien, Foren und mehr.
Mobile IDs
Mobile Werbe-IDs sind spezifisch für mobile Geräte und ermöglichen daher eine genauere Zielgruppenansprache als Cookies. Das bedeutet, dass mobile Werbe-IDs ein sehr effektives Instrument für die Erstellung zielgerichteter Marketingkampagnen sein können.
Device-Fingerprint
Ein Geräte-Fingerabdruck ist eine Sammlung von Informationen über das Gerät eines Benutzers, wie Gerätemodell, Schriftarten, Bildschirmauflösung, Benutzer-IP-Adresse, Browsereinstellungen, die verwendet wird, um einen eindeutigen «Fingerabdruck» des Geräts zu erstellen und somit einen bestimmten Benutzer zu identifizieren.
Contextual Targeting
Contextual Targeting bezieht sich darauf, Anzeigen basierend auf dem Inhalt der Webseite anzuzeigen, die ein Benutzer gerade besucht, ohne dabei die Online-Aktivitäten oder persönlichen Daten der Benutzer zu verfolgen.
FAQs
Funktioniert Online-Marketing noch?
Ja, Online-Marketing funktioniert immer noch, aber es gibt Herausforderungen aufgrund der sich ändernden Datenschutzgesetze und der Abschaffung von Third-Party-Cookies.
Was sind First-Party-Cookies?
First-Party-Cookies werden von der Website gesetzt, die ein Benutzer gerade besucht, und dienen dazu, Informationen über das Verhalten des Benutzers auf dieser Website zu sammeln.
Was sind Third-Party-Cookies?
Third-Party-Cookies werden von Dritten gesetzt und ermöglichen es, das Verhalten eines Benutzers über verschiedene Websites hinweg zu verfolgen, um personalisierte Werbung anzuzeigen.
Was sind die Alternativen zu Third-Party-Cookies?
Es gibt verschiedene Alternativen, wie serverseitiges Tracking, die Privacy Sandbox von Google, eindeutige IDs und mobile Werbe-IDs, um den Verlust von Drittanbieter-Cookies auszugleichen.
Wie kann ich den Erfolg meines Online-Marketings messen, wenn Third-Party-Cookies abgeschafft werden?
Eine Möglichkeit ist serverseitiges Tracking, das die Kontrolle über die Daten erhöht und den Datenschutz verbessert. Es gibt auch andere Methoden wie die Verwendung von Universellen IDs und Mobile Werbe-IDs sowie das Contextual Targeting basierend auf dem Inhalt der besuchten Webseite.
Fazit
Auf Third-Party-Cookies können wir uns nicht mehr verlassen um Werbekampagnen auszuwerten. Die Datenbasis ist zu ungenau und online Kampagnen können auf dieser Grundlage nicht optimiert werden. Daher setzen für unsere Werbekunden serverseitiges Tracking ein und gehen sogar so weit, dass wir die wiederkehrenden Kosten, welches diese Art von Tracking verursacht, übernehmen. Denn wir sind der Ansicht, dass sich Online-Marketing nur noch so lohnt. Wir haben mit dieser Lösung bisher die besten Erfahrungen gemacht, da wir die Kontrolle über die Daten haben, bevor sie an externe Tools (wie Google und Co.) geschickt werden und so auch den Datenschutz erhöhen.