LinkedIn hat sich zu einer der bedeutendsten Plattformen im Internet entwickelt und ist im B2B-Marketing unverzichtbar. Mit über 900 Mio. Mitgliedern weltweit ist LinkedIn das grösste B2B-Social-Media-Netzwerk, und ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen. Kein Wunder, dass LinkedIn Ads Kampagnen äusserst beliebt sind.
LinkedIn Ads haben einen Haken: Sie sind vergleichsweise teuer. Die Klickpreise liegen über dem Durchschnitt auf anderen Social Media Plattformen. Dennoch bieten sie für kostenintensive B2B-Produkte und -Dienstleistungen mit hohem Customer Lifetime Value entscheidende Vorteile im Marketing Mix. Das unschlagbare Merkmal von LinkedIn ist das präzise Targeting, das von keiner anderen Plattform erreicht wird. Um LinkedIn Ads kosteneffizient und effektiv für deine Kampagnen zu nutzen, haben wir in diesem Artikel unsere 10 besten Tipps zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis

1. LinkedIn Insight-Tag einbinden
Das LinkedIn Insight-Tag mag banal klingen, ist aber von enormer Bedeutung. Es kann einfach in den LinkedIn Kampagnenmanager integriert werden (z. B. über den Google Tag Manager) und erleichtert das Optimieren und Messen der Kampagne erheblich. Dieser kleine Code-Schnipsel ermöglicht insbesondere das Tracking von Conversions und die Erstellung einer Retargeting-Kampagne für Website-Besucher.
Darüber hinaus liefert das Insight-Tag wertvolle Informationen zur Wirksamkeit deiner Kampagne. Durch die Zuweisung eines monetären Wertes kannst du messen, wie rentabel deine Kampagnen letztendlich sind.
2. Verwende die Audience Insights
Hast du die Zielgruppe bereits festgelegt und im Kampagnenmanager eingerichtet? Dann solltest du unbedingt die erweiterten Audience Insights nutzen. Über den Planungsreiter kannst du zahlreiche Informationen über die Interessen deiner Zielgruppe und auch über beispielhafte Unternehmen abrufen. Diese Informationen helfen dir dabei, zu überprüfen, ob die aufgeführten Unternehmensnamen deiner gewünschten Zielgruppe entsprechen und ermöglichen es dir, das Targeting weiter zu verfeinern.
Hier ist unser Tipp für dich: Teile die Audience Insights direkt per Link mit deinen Kunden, damit sie die Zielgruppe überprüfen können, anstatt mit Screenshots aus dem Kampagnenmanager zu arbeiten. Sie benötigen lediglich Betrachter-Rechte im Kampagnenmanager, um darauf zugreifen zu können.
3. Beim Targeting nach Jobtiteln ist Vorsicht geboten
Obwohl es auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, kann das Targeting nach Jobtiteln den Erfolg deiner Kampagne erschweren. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass auch die Konkurrenz dieses Targeting verwendet und dadurch der Wettbewerb steigt. Das Problem besteht darin, dass es unzählige Jobtitel gibt und diese nur scheinbar einen klaren Fokus bieten. Beispielsweise kann der Titel «Manager» sowohl Fachkräfte als auch Führungskräfte einschliessen. Es ist ratsam, ein klares Berufsbild ohne redundante Titel festzulegen, insbesondere wenn die Anzeige für Recruiting-Zwecke geschaltet wird.
Was ist also die Alternative? Um Streuverluste zu vermeiden, ist es empfehlenswert, die Berufserfahrung mit dem Tätigkeitsbereich und dem Karrierelevel zu verknüpfen. Dadurch wird das Targeting deiner LinkedIn Ads Kampagne präziser und übersichtlicher.
4. Bei LinkedIn Ads Kampagnen Retargeting nutzen
Bei der Umsetzung von LinkedIn Ads Kampagnen solltest du den «Full-Funnel» Ansatz verfolgen und alle Phasen der Customer Journey berücksichtigen. Das bedeutet, dass deine Kampagne nicht nur auf die Neukundengewinnung ausgerichtet sein sollte, sondern auch bereits bekannten Interessenten deine Anzeigen präsentieren sollte.
Beispielsweise können in den drei Schritten des Sales-Funnels spezielle Massnahmen ergriffen werden, um eine erfolgreiche Kampagne zu starten. In der ersten Phase, der «Awareness», geht es darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen, was beispielsweise durch reichweitenstarke Videoanzeigen erreicht werden kann. Sobald Kunden in der «Consideration»-Phase genauere Vorstellungen von einem potenziellen Partner haben, sollten Video-Viewer über Retargeting auf deine Website geleitet werden, um Traffic zu generieren. Sobald dies erreicht ist, kannst du in der letzten Phase, der «Conversion», deinen Website-Besuchern wertvollen Content anbieten, um Leads zu generieren.
Und wozu das Ganze? Indem du alle Phasen der Customer Journey einbeziehst, steigerst du deine Conversion-Rate, verbesserst die Klickrate und senkst letztendlich die Kosten. Das Beste daran ist: Sobald du relevante Interessenten und Kunden identifiziert hast, kannst du sie gezielt in eine Retargeting-Kampagne einbeziehen. Hierfür kannst du sogenannte «Matched Audiences» erstellen, die aus verschiedenen Gruppen bestehen:
- Website-Besucher oder Landingpage-Besucher
- Besucher deines LinkedIn-Profils
- Leadgeneratoren, Formularöffner und -sender
- Interessenten oder Bewerber auf deiner Karriere-Website: Du solltest sie je nach Bedarf und Ziel der Kampagne ausschliessen, wenn sie bereits einen Lead generiert haben, oder bewusst einbeziehen, wenn es sich um Recruiting-Anzeigen handelt.
- Video-Viewer
- Google Ads-Traffic: Wenn du Google Ads auf deinen Landingpages schaltest, kannst du diesen Traffic bei LinkedIn Ads «recyceln», indem du eine Zielgruppe erstellst, die den UTM-Parameter «source=adwords» enthält.
5. Lass den schnellen Kampagnenmodus sein
Obwohl LinkedIn versucht, das Kampagnen-Setup zu vereinfachen, hat dieser Ansatz mehr als nur einen Nachteil. Die Auswahlmöglichkeiten in diesem Modus sind stark begrenzt und beinhalten:
- Ziele für Markenbekanntheit und Traffic
- Formate für Bild- und Videoanzeigen
- Keine Möglichkeit zur Gebotsanpassung
- Keine Rotation der Anzeigen
- Keine Option für Conversion-Tracking
Unser Tipp: Investiere lieber etwas mehr Zeit in die Erstellung einer hochwertigen Kampagne und profitiere von einem flexibleren Handlungsspielraum und nachhaltigem Erfolg.
6. Deaktiviere die Zielgruppenerweiterung
Auch hier ist Vorsicht geboten – obwohl es sich um ein gut gemeintes Feature von LinkedIn handelt, kann es dazu führen, dass deine sorgfältig definierte Zielgruppe verwässert wird. Es ist schon vorgekommen, dass Studierende trotz explizitem Ausschluss in einer Kampagne immer noch die Anzeigen erhalten haben. Beachte daher, dass die Zielgruppenerweiterung standardmässig aktiviert ist und schalte sie vor dem Start deiner Kampagne aus.
7. Setze auf eine manuelle Gebotsstrategie
Wenn du deine Kampagne möglichst rentabel gestalten möchtest, solltest du die Verwendung der manuellen Gebotsstrategie in Betracht ziehen. Im Gegensatz zum automatischen Gebot basiert die manuelle Strategie nicht auf Impressionen, sondern auf Klicks. Beim automatischen Gebot wird versucht, möglichst viele Menschen zu erreichen, was deine Kampagne schnell kostspielig machen kann.
Aber gibt es eine bessere Alternative? Wir empfehlen dir, das manuelle Gebot im unteren Bereich oder sogar unter dem von LinkedIn vorgeschlagenen Wert anzusetzen. Bei Bedarf kannst du dich langsam nach oben tasten. Wenn du ein Tagesbudget festgelegt hast, überprüfe regelmässig, ob es vollständig ausgeschöpft wird, und passe dein Gebot entsprechend an. Dadurch erhältst du mehr Kontrolle über deine Kampagnen und deine Kosten.
Und für die Profis unter euch: Ihr könnt zusätzlich den Kampagnenqualitätsscore nutzen, um Informationen über die Relevanz eurer Anzeigen für die Zielgruppe zu erhalten. Der Wert liegt zwischen 1 und 10 und ist nicht öffentlich einsehbar. Du musst ihn manuell aus der Kampagnenperformance als CSV-Datei exportieren.
So findest du den Kampagnenqualitätsscore:
- Wähle den gewünschten Zeitraum aus.
- Lege den Berichtstyp als «Kampagnen-Performance» fest.
- Wähle «Alle Spalten» als Spaltenansicht aus.
- Sortiere die Kampagnen-Performance nach Tag.
Und was hat das mit deinem Gebot zu tun? Je höher der Score, desto relevanter ist deine Anzeige für die ausgewählte Zielgruppe. Ein hoher Score wirkt sich direkt auf die Gebote aus, denn wer Anzeigen von hoher Qualität schaltet, kann mit gleichbleibendem Erfolg weniger bieten. Beachte, dass du den Kampagnenqualitätsscore nur auslesen kannst, wenn du eine manuelle Gebotsstrategie verwendest – ein weiterer Grund, um auf diese umzusteigen.
8. Aufpassen beim LinkedIn Audience Network
Das LinkedIn Audience Network ermöglicht es, zusätzlich zur Werbung auf LinkedIn selbst Anzeigen ausserhalb des sozialen Netzwerks zu schalten. Das Prinzip ähnelt dem Partnernetzwerk für Display-Anzeigen von Google, ist jedoch kleiner und im deutschsprachigen Raum nur mit wenigen Domains im Netzwerk vertreten. Die Liste der Publisher kannst du über den Reiter «Planen» und den Punkt «Markensicherheit» einsehen.
Vorsicht ist geboten, wenn LinkedIn Ads Kampagnen über das Audience Network ausgespielt werden, da du keine Kontrolle darüber hast, wie häufig die Anzeigen dort erscheinen. Dadurch steigt das Risiko von Streuverlusten. Das Feature ist jedoch vorteilhaft, wenn es sich um eine Retargeting-Kampagne handelt und du so einen zusätzlichen Touchpoint mit den Nutzern erzeugen kannst. Wir haben bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Kurz gesagt: Nutze und teste das LinkedIn Audience Network nur mit Bedacht und entsprechend den Anforderungen deiner Kampagne.
9. Immer A/B testen, aber richtig
Bei der Erstellung einer LinkedIn Ads Kampagne ist es ratsam, mehrere Anzeigevarianten zu verwenden, um die Anzeigen auszutesten. Es empfiehlt sich, 4-5 Varianten zu haben, die sich minimal unterscheiden. Dabei gilt die Devise: Weniger ist mehr. Ändere immer nur eine Variable, sei es das Bild, der Text oder der Titel. Achte auch darauf, die Anzeigen gleichmässig auszuschalten, da beim Retargeting die Häufigkeit, in der die Anzeigen ausgespielt werden, hoch sein kann.
Um den Überblick über deine LinkedIn Ads Kampagne zu behalten, empfehlen wir dir, ein Kampagnen-Logbuch anzulegen, in dem du alle Änderungen dokumentierst.
LinkedIn bietet mittlerweile auch die Möglichkeit für integrierte A/B-Tests an, die jedoch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung möglicherweise noch nicht für alle Nutzer verfügbar sind. Du musst dich möglicherweise noch etwas gedulden, um dieses Feature nutzen zu können.
10. Setze nicht nur auf Paid
Das Wichtigste zum Schluss: Verlasse dich niemals ausschliesslich auf LinkedIn Ads Kampagnen, sondern betrachte LinkedIn als einen ganzheitlichen Kanal, der gepflegt und entwickelt werden sollte. Dazu gehört die regelmässige Planung, Erstellung und Veröffentlichung von relevantem Content zu relevanten Themen. Darüber hinaus solltest du keinesfalls die Bedeutung von sogenannten Corporate Influencern unterschätzen. Das sind Mitarbeiter, die dich oder dein Unternehmen auf LinkedIn repräsentieren und dadurch deine Reichweite erhöhen und Vertrauen aufbauen.
Fazit
Mit einer sorgfältigen Planung und gezielten Nutzung der vorhandenen Funktionen steht einer erfolgreichen LinkedIn Ads Kampagne nichts im Wege. Wenn du deine Kampagne gemäss unseren Tipps und Tricks aufgesetzt hast, solltest du im nächsten Schritt besonders auf die richtige Umsetzung deiner Gebotsstrategie und A/B-Tests achten. Zudem solltest du die Kraft hochwertigen Contents auf deinem LinkedIn-Kanal und die Bedeutung des Retargetings für den langfristigen Erfolg deiner Kampagne nicht unterschätzen.
FAQs
Sind LinkedIn Ads effektiv für B2B-Marketing?
Ja, LinkedIn Ads sind besonders effektiv für B2B-Marketing, da LinkedIn als grösstes B2B-Social-Media-Netzwerk eine zielgerichtete und professionelle Zielgruppe bietet.
Welche Vorteile bieten LinkedIn Ads gegenüber anderen Social Media Plattformen?
LinkedIn Ads bieten passgenaues Targeting und ermöglichen es, gezielt B2B-Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Ausserdem bietet LinkedIn Insights und umfangreiche Audience Insights für eine optimale Kampagnenplanung.
Sollte ich mich nur auf Paid-Kampagnen auf LinkedIn konzentrieren?
Nein, es ist ratsam, LinkedIn als ganzheitlichen Kanal zu betrachten. Neben Paid-Kampagnen solltest Du regelmässigen Content erstellen und posten sowie Corporate Influencer nutzen, um Deine Reichweite zu erhöhen und Vertrauen aufzubauen.