Google Ads Empfehlungen: Fluch oder Segen? Auf jeden Fall sollten die Empfehlungen nicht wahllos angenommen werden. Wir möchten heute darauf eingehen, welche Empfehlungen Du in welchem Fall annehmen kannst und welche Du besser ignorierst.
Es finden immer wieder Kunden den Weg zu uns, weil Ihre Ads Konten plötzlich nicht mehr wie gewünscht funktionieren. Häufig stellen wir fest, dass die Empfehlungen von Google wahllos angenommen wurden. Mache Dir bei jeder Empfehlung Gedanken darüber, ob diese für Deine Kampagnen sinnvoll sind oder nicht. Aber weshalb erscheinen eigentlich Empfehlungen, die für Dein Konto keinen Sinn ergeben?
Inhaltsverzeichnis

Deshalb sind nicht alle Empfehlungen von Google sinnvoll
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Du eine bestimmte Empfehlung nicht annehmen solltest. Aus meiner Sicht lassen sich die Empfehlungen, die nicht sinnvoll für Dein Konto sind, in zwei unterschiedliche Kategorien einordnen. Einerseits gibt es diese Empfehlungen, die besonders für Google sinnvoll sind, wenn Du diese annimmst. Bedenke immer, dass auch Google gerne mehr Geld mit Dir verdienen möchte und nicht alle Empfehlungen völlig uneigennützig sind. Sei also stets skeptisch, wenn Du den Empfehlungs-Tab öffnest. 😉
Andererseits gibt es Empfehlungen, die auf eine gewisse Datenlage in Deinem Konto angewiesen sind. Leider erscheinen die Empfehlungen nicht nur dann, wenn diese Datenlage gegeben ist, sondern eben auch sonst. Wenn Du die Empfehlung annimmst, ohne dass die notwendige Datenlage gegeben ist, kann es durchaus sein, dass Dein Konto an Performance verliert.
Empfehlungen, die gut für Google sind
Gehen wir auf die Empfehlungen ein, die besonders für Google einen Vorteil bieten:
Budgets erhöhen: Sobald Google feststellt, dass eine Kampagne durch das Budget eingeschränkt ist, erscheint diese Empfehlung. Ich denke, dazu muss auch gar nicht viel gesagt werden. Gib einfach so viel für Deine Kampagnen aus wie möglich. Erhöhe aber das Budget nicht einfach nur, weil es vorgeschlagen wird.
Displaynetzwerk aktivieren: Sobald Du eine Suchkampagne in Deinem Konto hast, die das Budget nicht aufbraucht, empfiehlt Dir Google zusätzlich das Displaynetzwerk zu aktivieren. So können Deine Suchkampagnen auch im Displaynetzwerk ausgeliefert werden. Dadurch wird Dein Budget in Zukunft auch garantiert aufgebraucht werden. Aus meiner Sicht sollte das Ziel jedoch nicht darin bestehen, das Budget auf Biegen und Brechen loszuwerden, sondern dieses möglichst gezielt einzusetzen. Wenn Du jedoch das Displaynetzwerk aktivierst, kann es passieren, dass anschliessend viel Budget im Displaynetzwerk verbraten wird und für das Suchnetzwerk nur noch wenig übrig bleibt. Das Ergebnis: Eine schlechtere Kampagnenperformance.
Optimierte Ausrichtung verwenden: Diese Empfehlung ist praktisch das Pendant zu der Empfehlung von vorhin, einfach betrifft es dieses Mal die Displaykampagnen. Wenn eine Displaykampagne das Budget nicht aufbraucht, weil z.b. die hinterlegte Zielgruppe nicht genügend gross ist, erscheint diese Empfehlung. Wenn Du diese annimmst, sucht Google eigenständig nach Leuten, die Interesse an Deinen Produkten oder Dienstleistungen haben könnten. Meiner Meinung nach macht Google dabei aber keinen sonderlich guten Job. Bei mir hat die Aktivierung der optimierten Ausrichtung immer nur dazu gefügt, dass das Budget aufgebraucht wurde. Die Performance hat sich jedoch tatsächlich nie verbessert.
Keywords auf weitgehend passen umstellen: Drei Worte: Tu es nicht! Die Empfehlung bläst ins gleiche Horn wie die vorherigen. Auch diese Empfehlung erscheint in der Regel dann, wenn Dein Kampagnenbudget nicht aufgebraucht wird. Selbst die Google Berater empfehlen mir jeweils, dies nicht zu machen (zumindest die ehrlichen). Diese Umstellung führt zu einem grossen Streuverlust und Deine Anzeigen werden bei Suchanfragen angezeigt, an die Du im Vorfeld nicht im Entferntesten gedacht hättest. Der Aufwand alle nicht passenden Suchbegriffe auszuschliessend wird sich genau so vervielfachen, wie das Budget, dass Du anschliessend brauchst.
Auf «Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen» umstellen: Hierbei handelt es sich um eine Gebotsstrategie, die darauf abzielt, einen gewissen Prozentsatz an den möglichen Impressionen im Suchnetzwerk zu erreichen. Die Empfehlung erscheint interessanterweise ständig und niemand weiss genau warum. Diese Gebotsstrategie macht aus meiner Sicht nur in einem Fall Sinn, und zwar wenn Du Brandkampagnen schaltest. Manchmal kommt es vor, dass ein Konkurrent Anzeigen auf Deinen Firmennamen schaltet, da Dein Konkurrent mit seiner Anzeige dann über Deinem organischen Eintrag erscheint, bist Du in diesem Fall schon fast gezwungen ebenfalls auf Deinen Firmennamen zu bieten. Damit Du dann auch immer auf dem ersten Platz erscheinst, kannst Du diese Gebotsstrategie einsetzten. In allen anderen Fällen, gibt es jedoch bessere Gebotsstrategien, ganz egal, ob Du mehr Anfragen, Buchungen oder Verkäufe haben möchtest.
Sollte also eine dieser Empfehlungen bei Dir im Konto erscheine, darfst Du diese ganz einfach ignorieren oder über die drei Punkte oben rechts ablehnen. Dein Konto wird dadurch nicht an Performance verlieren – im Gegenteil.
Empfehlungen, die auf eine gewisse Datenlage angewiesen sind
Gehen wir noch auf die Empfehlungen ein, die Du nur anwenden solltest, wenn die Datenlage genügend gross ist:
Mit «Conversion maximieren» effizienter bieten: Die Annahme dieser Empfehlung kann sich durchaus positiv auf Deine Kampagne auswirken. Allerdings gibt es gewisse Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. In erster Linie brauchst Du natürlich ein funktionierendes Conversion-Tracking. Wenn Du keine Conversions aufzeichnest, kann der Algorithmus von Google auch nicht arbeiten. Achte immer darauf, dass Du bei der Kampagne, die Du auf Conversion maximieren umstellen möchtest, mindestens 10 Conversions innerhalb der letzten 30 Tage erzielt hast. Nur dann ist gewährleistet, dass die Gebotsstrategie funktionieren kann. Ich schreibe bewusst «kann, behalte die Kampagne nach der Umstellung im Auge und überprüfe die Leistung regelmässig. Gib der Kampagne jedoch auch ein wenig Zeit sich neu auszurichten und schalte nicht nach wenigen Tagen zurück, weil Du denkst, dass es nicht funktioniert. Ich rate Dir die Kampagne mal 30 Tage mit der neuen Gebotsstrategie laufen zu lassen und anschliessend eine Auswertung zu machen.
Mit «Conversion maximieren in Verbindung mit Ziel-CPA» effizienter bieten: Diese Gebotsstrategie benötigt sogar noch mehr Daten als die vorherige. Die Empfehlung solltest Du nur annehmen, wenn Du in der entsprechenden Kampagne innerhalb der letzten 30 Tage mindestens 15 Conversions erreicht hast. Wenn die Empfehlung erscheint, wird Dir in der Regel auch gleich der Ziel-CPA vorgeschlagen, der die Kampagne aktuell erreichen kann. Wenn Dir also ein Ziel CPA von 30 CHF vorgeschlagen wird, solltest Du diese Empfehlung in der Regel so übernehmen. Stellst Du in diesem Moment einen Ziel CPA von 15 CHF ein, wird die Kampagne nicht in der Lage sein dies zu erreichen. Dadurch kann es vorkommen, dass diese gar nicht mehr ausgespielt wird.
Mit «Conversion maximieren in Verbindung mit Ziel-Roas» effizienter bieten: Diese Empfehlung ist praktisch identisch mit der vorherigen, nur dass hier ein Ziel-Roas und kein Ziel-CPA hinterlegt werden soll. Die Vorgehensweise und die Datenlage, die Du benötigst, sind aber identisch.
Wenn eine dieser Empfehlungen in Deinem Konto erscheint, solltest Du als Erstes prüfen, ob die Voraussetzungen erfüllt sind, wenn dies nicht der Fall ist, kannst Du die Empfehlung ignorieren oder ablehnen. Wenn Du die Empfehlung übernimmst, musst Du die Kampagne in den folgenden Wochen regelmässig kontrollieren, um sicherzustellen, dass alles wie gewollt funktioniert. Hier findest Du übrigens Informationen zu allen verfügbaren Gebotsstrategien.
Automatisches anwenden von Empfehlungen
Wenn Du in Deinem Ads Konto alle Kampagnen auswählst, und dann den Empfehlungs-Tab aufrufst, siehst Du oben rechts den Punkt: «Automatisch anwenden». Es kann sein, dass Du in Deinem Konto eingestellt hast, dass gewisse Empfehlungen von Google automatisch übernommen werden. Dies geschieht dann in der Regel, ohne dass Du davon etwas mitbekommst. Sollte Dein Ads Konto also plötzlich nicht mehr funktionieren, wurde da allenfalls etwas übernommen, das nicht ideal ist, für Deine Kampagnenperformance. Wenn dies der Fall ist, kannst Du im Änderungsverlauf prüfen, welche Anpassungen allenfalls von Google selbst vorgenommen wurden. In vielen Fällen kannst Du diese dann mit einem Knopfdruck wieder rückgängig machen. Es gibt Empfehlungen, bei denen die automatische Anwendung sinnvoll ist. Dazu zählen die folgenden vier:
- Optimierte Anzeigenrotation verwenden
- Zielgruppensegmente für Berichterstellung hinzufügen
- Ziel-CPA anpassen
- Ziel-ROAS anpassen
Alle anderen Empfehlungen solltest Du nicht automatisiert umsetzen lassen, sondern immer manuell prüfen, wenn diese erscheinen.

Fazit
Nicht alle Empfehlungen führen zu einer besseren Kampagnenperformance. Einige davon sind besonders für Google positiv, steigern Deine Kampagnenleistung jedoch nicht. Sei immer skeptisch, wenn Du Dir die Empfehlungen anschaust und übernimm diese nicht wahllos. Achte auf die vorhandene Datenlage und prüfe so, ob Du die Empfehlung annehmen kannst oder nicht. Ob Empfehlungen automatisch angewendet wurden, siehst Du ausserdem im Änderungsverlauf. Verhindern kannst Du das bei den «automatischen Empfehlungen»
Fragen zum Thema
Warum macht Google Empfehlungen im Ads Konto, die mir nicht helfen?
Auch Google ist ein gewinnorientierter Konzern und bei den Google Ads handelt es sich um die Haupteinnahmequelle von Google. Über diese Tatsache sollte man sich immer im Klaren sein, wenn man die Empfehlungen prüft.
Warum werden Empfehlungen von Google automatisch angewendet?
Es kann sein, dass Du in Deinem Google Ads Konto eingestellt hast, dass Google bestimmte Empfehlungstypen selbständig anwenden kann. Klicke auf alle Kampagnen und gehe anschliessend in den Empfehlungs-Tab. Oben rechts siehst Du nun den Punkt «Automatisch anwenden».