Mit Google Analytics habe ich mich in den vergangenen Jahren häufig beschäftigt und immer mehr dazu gelernt. Besonders der Google Tag Manager hat es mir angetan. Doch mit dem neuen Google Analytics 4 kam ich noch nicht wirklich zurecht. Deshalb habe ich mich entschlossen, ein Seminar bei der 121Watt zu besuchen. Das hat zu einigen «Ahas» geführt in Bezug auf die neue Version von Google Analytics. Daran möchte ich Dich jetzt gerne teilhaben lassen und unter anderem die Frage beantworten, ob es sich lohnt, jetzt schon ganz auf Google Analytics 4 umzusteigen.
Inhaltsverzeichnis
🤔 Was ist Google Analytics 4 überhaupt?
👌 Was sind die Vorteile von GA4?
📈 Was sind die grössten Unterschiede zwischen Universal Analytics und Google Analytics 4?
🤷♀️ Soll ich auf GA4 umsteigen?
🔌 GA4 auf der Website integrieren
✏️ Fazit
Was ist Google Analytics 4 überhaupt?
Google Analytics 4 hiess früher „App + Web“. Die neue Art von Google Analytics Property kann für Websites und Apps gleichzeitig genutzt werden. Mit Universal Analytics ging dies nur für Websites. Ausserdem enthält GA4 andere Berichte als Universal Analytics.
Was sind die Vorteile von GA4?
- Bei Google Analytics 4 werden Data-Streams eingerichtet, die neben Seitenaufrufen auch Ereignisse mitmessen.
- Im Reiter Analyse werden neue Möglichkeiten zur Visualisierung von Trichtern, Pivot-Tabellen oder anderen Diagrammen angeboten.
- In GA4 soll die Datensammlung ohne Cookies ermöglicht werden.
- Eine bessere Datenanalyse soll durch Machine Learning Algorithmen möglich gemacht werden.
- Unvollständige Daten werden über Modellierungsansätze ergänzt.
- GA4 kann mit BigQuery verknüpft werden und so ist eine Rohdatenanalyse im Data Warehouse von Google möglich.
Was sind die grössten Unterschiede zwischen Universal Analytics und Google Analytics 4?
Bei Universal Analytics stehen die Sitzungen im Vordergrund.
Die Ereignisse müssen via Google Tag Manager separat eingerichtet werden. Standardmässig werden mit Universal Analytics keine Ereignisse getrackt.
Tracking nur mit Cookies.
Die IP-Anonymisierung bei Universal Analytics ist optional.
Zahlreiche Filtermöglichkeiten in den verschiedenen Berichten.
Zielvorhaben werden individuell eingerichtet.
Die Echtzeitanalyse ist eher oberflächlich.
Universal Analytics bietet viele Funktionen die sich bewährt haben.
Bei Google Analytics 4 stehen die Nutzer im Vordergrund.
Einige Ereignisse werden automatisch getrackt. Dazu gehören Downloads, Klicks auf externe Links, Scrollvorgänge, Videos, Websitebesuche und Seitenaufrufe.
In Zukunft cookieless Tracking.
Die IP-Anonymisierung geschieht automatisch.
Filtermöglichkeiten sind stark eingeschränkt.
Ereignisse können sehr einfach als Conversion markiert werden.
Sehr detaillierte Echtzeitanalyse.
Google Analytics 4 bietet starke neue Analyseoptionen, ist aber noch fehlerbehaftet.
Und schon kommen wir zur Kernfrage dieses Blogartikels:
Soll ich auf GA4 umsteigen?
Dazu schauen wir uns verschiedene Szenarien an und wie Du dabei vorgehen kannst.
Ich habe noch keine Google Analytics Property und möchte Google Analytics für meine neue Webseite einrichten:
Wenn Du eine neue Google Analytics Property anlegst, wird automatisch eine GA4 Property angelegt. Es ist allerdings möglich, gleichzeitig auch eine Universal Analytics Property einzurichten. Die Option ist etwas versteckt, aber immer noch vorhanden.
Lege eine neue Property an, in Deinem Google Analytics Konto.
So, das war das erste Szenario. Aber was ist, wenn Du bereits eine Universal Analytics Property besitzt? Dann gibt es zwei Varianten.
Du kannst Deine bestehende Property auf GA4 upgraden
Google schlägt Dir das sogar vor, wenn Du bereits eine Universal Analytics Property hast.
Danach klickst Du auf «Property erstellen» und schon ist Deine GA4 Property angelegt.
Der Vorteil bei dieser Variante besteht darin, dass die Einstellungen wie Währung, Property-Name und Nutzerverwaltung gleich übernommen werden.
Die zweite Variante ist, dass Du eine ganz neue GA4 Property anlegst.
Du klickst also auf «Property erstellen»
In diesem Fall benötigst Du die erweiterten Optionen nicht, sondern kannst einfach Deinen Property Namen eingeben und auf weiter klicken.
Die zwei Properties lassen sich auch in diesem Fall miteinander verbinden, allerdings werden keinerlei Einstellungen übernommen.
GA4 auf der Website integrieren
Wenn Du eine neue GA4 Property angelegt hast, wird ein Data Stream erstellt. Dieser Data Stream enthält eine Mess-ID. Diese ist nicht, wie Du es vermutlich aus Universal Analytics kennst, eine Nummer, die mit UA- beginnt, sondern sieht aus wie eine zufällige Anordnung von Zahlen und Buchstaben, die mit G- beginnt.
Vielleicht will Google damit die SPAM Zugriffe, die es bei Universal Analytics Properties zum Teil gab, entgegenwirken.
Diese Mess-ID kopierst Du nun und öffnest Dein Google Tag Manager Konto.
Hier erstellst Du einen neuen Tag des Typs Google Analytics: GA4-Konfiguration und fügst die Mess-ID in das entsprechende Feld ein.
Dann speicherst Du Deinen Tag und veröffentlichst Deinen Container. Schon werden die Daten auch in Deiner neuen GA4 Property gesammelt.
Fazit
GA4 bietet viele neue Möglichkeiten. Als ich die ersten Male in GA4 reinschaute, kam ich überhaupt nicht zurecht. Das Google Analytics 4 Seminar hat mir sehr geholfen, Licht ins Dunkle zu bringen und ich sehe nun auch die Vorteile des neuen GA4. Ausserdem bietet GA4 die Chance, das Tracking einmal neu zu überdenken und so richtig zu planen. Ganz auf GA4 umsteigen würde ich allerdings noch nicht, sondern ich würde Dir empfehlen, beide Analytics Properties parallel laufen zu lassen. Auf jeden Fall würde ich schon einmal eine neue GA4 Property aufsetzen und die Daten darin sammeln.
Nachtrag: Universal Analytics ist schon bald nicht mehr verfügbar. Ab dem 1. Juli 2023 verarbeiten Universal Analyitcs-Properties keine Treffer mehr. Ein Umstieg wird dadurch notwendig. Mehr dazu gibt es in diesem Blogbeitrag.