Vor fast 10 Jahren habe ich mit Martina die cloudWEB gegrĂŒndet. Im Hinterkopf hatte ich immer einen grossen Wunsch, die UnabhĂ€ngigkeit! FĂŒr mich ist es pure Freiheit, entscheiden zu können, wo ich auf dieser Welt arbeiten möchte. Nach all den Jahren rĂŒckte der Traum nĂ€her und nĂ€her. So nah, dass ich im Herbst 2020 die Gelegenheit nutzte, meinen Traum in die Tat umzuwandeln. FĂŒr mich war es ein erstes Experiment. Ein Experiment, in dem ich fĂŒr mich herausfinden wollte, ob mein Traum auch meinen Vorstellungen entspricht. Ich habe also die Koffer gepackt mit reichlich IT Material und habe mich auf in Richtung SĂŒden aufgemacht. In diesem Blogbeitrag möchte ich diese Zeit etwas durchleuchten und ein erstes kleines Fazit ziehen.
Inhaltsverzeichnis
đ« Anreise und Vorbereitung
đ» Office Setup
đ Arbeitsalltag
â Vorteile des Beachoffice
â Nachteile des Beachoffice
đž Impressionen
âïž Mein Fazit
Anreise und Vorbereitung
Bei der Vorbereitung bin ich eher etwas spontan vorgegangen, andere WĂŒrden das vielleicht auch chaotisch nennen, mir gefĂ€llt spontan besser. Es gibt auf den Kanaren alles zu kaufen, also brauchte ich mir keine grosse Sorgen zu machen, was ich da noch hĂ€tte vergessen können. Die Tatsache, dass mein Koffer auch bei der Hinreise schon etwas ĂŒber 25 kg wog, zeigt, dass da schon einiges zusammenkam.
Ich hatte fertig gepackt und war am Flughafen angekommen. Mein Ziel waren die Kanaren. Auf den Kanaren kenne ich mich etwas aus und fĂŒhle mich wohl und die Infrastruktur funktioniert, denn ohne Internet wĂ€re mein Vorhaben etwas schwierig.
Ich reise in einer speziellen Zeit, das ist mir bewusst. Zum Zeitpunkt meiner Anreise gab es kaum Corona-FĂ€lle auf Gran Canaria. FĂŒr die Einreise genĂŒgte ein PCR Test. An die Maske im Flugzeug musste ich mich erst gewöhnen, aber auch das ist nicht wirklich ein Problem. Auf den Kanaren gab es wĂ€hrend meiner Reisezeit von einem Monat auch eine Anordnung die Maske im Freien zu tragen. Auch das klang schlimmer fĂŒr mich, als es dann tatsĂ€chlich war.
Office Setup
Da ich nur beschrĂ€nkt Computermaterial mitnehmen konnte, habe ich meinen Laptop und einen zusĂ€tzlichen (mobilen) Bildschirm entschieden. Zweiteres erwies sich als Reinfall, den der Bildschirm war tagsĂŒber unbrauchbar, da die Helligkeit einfach zu gering war. Zur GrundausrĂŒstung gehörte noch eine Maus, eine Tastatur und ein Headset fĂŒr Telefonate. An den kleineren Bildschirm muss man sich gewöhnen. Ich fĂŒhlte mich unproduktiver als im gewöhnlichen Office und wĂŒrde das nĂ€chste Mal noch einen ârichtigenâ Monitor einpacken. Das ist einfach komfortabler und meiner Meinung nach effizienter.
Als ich ankam, richtete ich mein Beach Office so gut es ging ein. Eine Telefonkonferenz war auf 10 Uhr angesagt. Die Videokonferenz startete pĂŒnktlich um 10 Uhr und praktisch parallel auch der RasenmĂ€her von Hauswart Louis. Wie sich herausstellte, war dies jeden Freitag um 10 Uhr der Fall. AnfĂ€nglich dachte ich, ich werde verschont von den MotorengerĂ€uschen, aber Louis hat sich vorgenommen, meine 5m2 Rasen als âGolfrasenâ zu trimmen. Er pflegte den Rasen wie ein Greenkeeper den Golfplatz und liess sich auch reichlich Zeit. Mein GesprĂ€chspartner und ich amĂŒsierten uns prĂ€chtig ab dieser Situation. Als im Anschluss noch der Rasensprenger anging, verliess ich die Terrasse in Richtung Wohnung đ
Arbeitsalltag
Zwei Dinge fehlten mir bei der Arbeit. Ein anstĂ€ndiger Stuhl und der zweite Bildschirm. Ersteres fĂŒhrte dazu, dass ich in der ersten Woche RĂŒckenschmerzen verspĂŒrte. Ein ergonomisch eingerichtetes BĂŒro war es nicht â hier gibt es Luft nach oben. Die Technik funktionierte wunderbar, nur gelegentliche StromausfĂ€lle zwangen mich zu kurzen Pausen. Der Hausmeister Louis war auch hier fix zur Stelle und behob die Panne. Vom Greenkeeper zum Elektriker. Anscheinend hatte ich zu viele GerĂ€te angeschlossen. Da ich nun wusste, wo der Sicherungskasten war, konnte ich dies zwei bis dreimal pro Tag selbst beheben.
Mein Arbeitsalltag unterschied sich nicht gross von dem in meinem normalen Office oder vom Alltag im Homeoffice. Der grösste Unterschied war die Tatsache, dass ich viel an der frischen Luft arbeiten durfte. Auch ĂŒber mangelnde Sonne konnte ich mich definitiv nicht beklagen. Ein zusĂ€tzliches Plus war, dass ich ĂŒber Mittag am Strand ausspannen konnte. Meine Wohnung war +/- 500 m vom Strand entfernt. Durch die Sonne und die WĂ€rme trieb ich öfters Sport um den Kopf etwas durchzulĂŒften. Trotz viel Arbeit fĂŒhlte ich mich erholter und voller Energie.
Vorteile des Beachoffice
- Durch die Sonne fĂŒhlte ich mich fitter
- Trotz viel Arbeit fĂŒhlte sich alles etwas unbeschwerter an
- In meiner Freizeit konnte ich an den Strand
- Durch die konstanten Temperaturen ist Outdoor Sport immer möglich
- Eine Stunde Zeitverschiebung ist kein Problem
- Durch Corona sind Videomeetings schon fast normal geworden und ein âReallifeâ Meeting ist selten möglich
- Neue EindrĂŒcke machen kreativ
- Reisen erweitert den Horizont
- Es gibt keine EinschrĂ€nkungen fĂŒr unsere Kunden
Nachteile des Beachoffice
- Mal eben kurz meine Liebsten besuchen ist nicht möglich
- Zwischendurch fĂŒhlte ich mich auch mal etwas einsam
- Das Bier mit den Kumpels fehlt
- Je nach Reiseziel kann die Internetverbindung und oder die Zeitverschiebung ein Problem darstellen
Impressionen
Mein Fazit
Es war zu kurz đ Da ich quasi ein âSchnupper Experimentâ gemacht habe, kann ich nur schwer ein Fazit ziehen. Ich denke, nach drei Monaten Abwesenheit sind die Nachteile des Beachoffice wahrscheinlich noch etwas schmerzhafter als nach einem Monat. Nichtsdestotrotz habe ich fest vor, dies mindestens einmal im Jahr einzuplanen und beim nĂ€chsten mal etwas lĂ€nger.